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Dr. med. Christian Gersch – Fokus auf Funktionelle Medizin

Fructose ist nicht nur für Kinder ein Problem. Warum es auch Sie betrifft!

Fructose ist nicht nur für Kinder ein Problem. Warum es auch Sie betrifft!

Dr. Gersch Veröffentlicht Dienstag, 20.11.2018 von Dr. med. Christian Gersch
Dr. Gersch ist niedergelassener Arzt in Kaiserslautern
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Was viele nicht wissen, ist, dass Haushaltszucker (Saccharose) zur Hälfte aus Traubenzucker (Glucose) und zur anderen Hälfte aus Fructose aufgebaut ist. Es ist deshalb Fruchtzucker enthalten, weil der Zucker ja letztlich aus der Zuckerrübe bzw. dem Zuckerrohr (oder gentechnisch verändertem Mais...) stammt. Und Fructose ist neben Glucose die Haupt-Zuckerverbindung in Pflanzen. Die Fructose gibt es nicht nur in Früchten. Sie kommt außer in Blumen und Obst eben auch in vielen Gemüsesorten (wie den (Zucker-)Rüben) oder Gräsern (wie dem Zuckerrohr) vor.

Der Körper spaltet den Haushaltszucker dann in seine beiden Bestandteile auf. Die Glucose kann der Körper dabei direkt in Form von Blutzucker verwenden. Die Fructose hingegen muss in die Leber gelangen, um dort in Glucose umgewandelt zu werden. Das ist übrigens der tiefere Grund, wieso die Ärztezeitung in dem angesprochenen Artikel auch zu zuckerfreien Getränken rät. Denn mit weniger Zuckerkonsum sinkt auch die Aufnahme von Fructose. Es geht also darum, nicht nur auf Fruchtzucker zu achten. Denn gleichzeitig gilt es, insgesamt nicht mehr als 80 g Zucker (= 40 g Fructose) zu sich zu nehmen. Diese Menge ist bei einer durchschnittlichen Ernährung allerdings rasch erreicht.

Süßigkeiten ohne enthaltene Fructose

Wenn Sie sich jetzt sorgen, weil Sie gerne Süßigkeiten essen und eine einfache Lösung zur Reduktion der Fructoseaufnahme suchen, habe ich zumindest einen kleinen Tipp für Sie: Viele Sorten Gummibärchen bestehen ganz oder zum Großteil aus Glucosesirup, sprich reinem Traubenzucker. Damit sind sie arm bzw. frei von Haushaltszucker und enthalten damit keine oder nur sehr wenig Fructose. Darüber hinaus ist Gelatine enthalten, wodurch diese Süßigkeit Sie zumindest noch mit ein wenig Eiweiß versorgt. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist Gelatineeiweiß übrigens viel weniger entzündungsfördernd als Eiweiß aus Fleisch oder Milchprodukten.

Unser Kindergarten will, dass wir jeden Tag eine kleine Süßigkeit mitgeben. Jedes Kind hat als Nachtisch etwas Süßes dabei, also bekommt unseres natürlich auch etwas mit – und das sind oft Gummibärchen.

Aber lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen!

Falls Sie Gummibärchen tatsächlich mögen, dann sind Ihnen wahrscheinlich auch schon »Saftbärchen« begegnet. Diese werden zwar als »gesunde« Alternative verkauft, vielleicht sogar noch mit Verweis auf enthaltene Vitamine. Häufig werden solche Saftbären 16 sogar von Apotheken vertrieben. Sie enthalten aber im Gegensatz zu klassischen Gummibärchen aus Glucosesirup als Zucker fast ausschließlich Fructose aus dem verwendeten Fruchtsaft! Damit führen sie rasch zu massiven Mengen an aufgenommener Fructose!

Nicht nur »Saftbären« sind ein Problem. Meiden Sie genauso Lebensmittel, die mit (Agaven-)Dicksaft oder Honig gesüßt sind. Hier verwendet man gezielt Fructose als Süßstoff. Manchmal bekommen auch Diabetiker Fructose als Süßstoff »empfohlen«, weil für sie kein zusätzliches Insulin ausgeschüttet wird.

Das mag auch alles richtig sein, wenn die tägliche Obergrenze an Fructose nicht überschritten wird. Dies wird aber regelmäßig der Fall sein. Die Fructose wird die Leber ihrer Konsumenten überfordern. Für Diabetiker ist eine Fettleber dann auch besonders fatal, denn Leberverfettung verschlimmert die Zuckerkrankheit.

Warum Sie diese Grenzen beachten sollten

Achten Sie auf die Menge an Fructose und normalem Zucker, die Sie essen. Ansonsten werden Sie eines Tages, wie rund 30 % der Erwachsenen in Deutschland, die Diagnose einer Fettleber erhalten. Vielleicht obwohl Sie schlank sind. Deshalb maximal 40 g Fructose bzw. 80 g Zucker, zumindest an den meisten Tagen.

Haben Sie schon eine Fettleber und möchten sie loswerden? Dann schränken Sie Ihren Fructose- und Zuckerkonsum noch etwas schärfer ein als oben empfohlen. In einem der kommenden Kapitel werde ich Ihnen zu einer speziellen Art und Weise raten, wie man sein Fett, auch das in der Leber, gezielt abbauen kann. Damit kann man im besten Fall so viel Leberfett verlieren, dass Ihr Arzt in der Ultraschalluntersuchung einfach nichts mehr Krankhaftes sieht. Seien Sie also gespannt auf die kommenden Teile dieses Basiskurses von der Kunst des Gesundseins!

Die Sache mit der Fructose war aber nur meine allererste Erkenntnis zum Thema Ernährung. Im kommenden Kapitel erfahren Sie mehr von dem, was mir damals noch nicht bewusst war!

P.S.: Haben Sie keine Sorge, man braucht keinen »apple a day«. Bereits vor einem halben Jahrzehnt fand eine große Studie heraus, dass tägliches Apfelessen keine statistisch signifikante Gesundheitsvorteile einbrachte. Allerdings gute 8 g zusätzliche Fructose (Ballaststoffe und Mikronährstoffe bekommen Sie mengenmäßig sowieso viel besser aus Gemüse als aus Obst wie Äpfeln).

Kurzfazit Kurzfazit

Nehmen Sie maximal 80 g Zucker bzw. 40 g Fructose am Tag zu sich. Tipp: Wollen Sie mehr Süßes? Essen Sie Gummibärchen .

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Dr. Gersch

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Artikel auf meiner Website sind als Information für meine Patientinnen und Patienten gedacht. Sie können nicht meinen persönlichen oder den Rat eines anderen Arztes ersetzen. Bitte verwenden Sie die hier vorgehaltenen Informationen nicht für die selbstständige Diagnose oder Behandlung einer Erkrankung. Suchen Sie mich oder einen anderen Arzt auf, wenn Sie von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden betroffen sind, die in Zusammenhang mit einem der in diesem Artikel besprochenen Themen stehen. Besprechen Sie mögliche änderungen Ihres Lebensstils oder Ihrer Ernährung mit einem Arzt, bevor Sie diese umsetzen. Nahrungsergänzungsmittel können Interaktionen mit frei verkäuflichen wie verschreibungspflichtigen Medikamenten aufweisen. Wenn Sie Medikamente einnehmen, setzen Sie diese niemals selbstständig ab, verändern Sie nicht deren Dosis oder nehmen Sie keine weiteren Medikamente/Nahrungsergänzungsmittel ein, ohne zuvor Ihren Arzt zu konsultieren.

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