So langsam verstehe ich jetzt, warum es in der Welt immer weiter eskaliert.
Zwei Punkte, die mich im Moment auch sehr beschäftigen, die ich aber wohl anders angehe:
Kinder können erst ab dem 5. Lebensjahr zwischen Traum und Realität unterscheiden. Das musste ich lernen, als ich meinen Sohn einfach nicht durch meine Gegenwart und meine Umarmung und Zuspruch trösten und beruhigen konnte, als er noch zu klein war.
Aber Kinder haben endloses Vertrauen zu ihren Eltern, in deren Sicherheit sie das Leben kennenlernen können.
Kinder sind von Grundauf philosophisch veranlagt. Diese Fragen: Wer bin ich und wo komme ich her? .. ...stellt sich irgendwann jeder. Später kam bei mir dazu: Wie soll ich sein und wo gehöre ich hin? Und ließ mein Selbstbewußtsein schwinden. Gut ist es, wenn man dann schon viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen gemacht hat.
Unsere Kultur und Kreativität ist sehr wahrscheinlich erst durch das Bewußtsein unserer Endlichkeit entstanden.
Ja, ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man "glücklich sein" verlernen kann. Wenn man einfach nicht mehr weiß, wie es ist, wenn es einem gut geht.
Manchmal reicht "Was uns nicht umbringt, macht uns nur stark" nicht aus, wenn die Orientierung oder das Selbstbewußtsein fehlt.
Ich habe das 12 Schritte Programm durchlaufen.
Das Programm wurde in den 1930er Jahren von William Griffith Wilson und Holbrook als Blaues Buch festgehalten und erläutert. Zielgruppen waren sowohl Alkoholiker als auch Ärzte, Therapeuten und Vertreter religiöser Gruppen, die Trunksüchtigen helfen wollten.
Nun, Trunksüchtig waren wir nicht. Wir hatten nur die Sehn"sucht" nach einem Leben ohne Angst. Nach Rückhalt, nach Freundschaft, nach Gemeinschaft. Wir wollten nur verstehen....
Da war der "kalte Krieg" gerade vorbei, aber noch sehr präsent in unseren Köpfen und es wurde von der "Gnade der späten Geburt" gesprochen. Jetzt fühle ich mich fast wieder wie damals.
Es war sehr hilfreich und prägend für mich.
Dort habe ich gelernt, das es eine Macht gibt, die alles beeinflussen kann, der ich vertrauen kann, wie ein Kind. Es war sehr befreiend für mich zu wissen, dass ich geliebt werde, so wie ich bin und das Gott einen Plan für mich hat. Er hilft mir, das alles gut wird. Ich bin nicht allein. Ich bin aber auch nicht allein für mich verantwortlich. Ich kann diese Kompetenz abgeben, muss mich nicht bewehren oder wichtig machen. Da ist die Endlichkeit schon geklärt und ich kann mich auf das "Jetzt und Hier" konzentrieren. Das Leben ist ein Geschenk.
Ich konnte lernen mich selbst zu lieben und zu akzeptieren. Auch mit meiner Krankheit.
Ich bin nicht gezwungen worden. Ich hatte die Wahl. Ich konnte mich für oder gegen ihn entscheiden.
"In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder ."
Nach dieser Devise wurde in den Kurkliniken und Therapien gehandelt, die mir helfen sollten.
Nun, eine geistliche Begleitung habe ich jetzt schon mal und bin froh darüber. Jetzt beobachte ich nicht nur die Welt, die mir Angst macht und werde ohnmächtig. Zumindest mein versucht aktiv etwas dagegen unternehmen zu können.
Das Gelassenheitsgebet von Niebuhr hilft mir dabei:
Freie Übersetzung ins Deutsche:
Gott, gib mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
Und Weisheit, um den Unterschied zwischen beidem zu erkennen.
Einen Tag nach dem anderen zu leben,
Einen Moment nach dem anderen zu genießen,
Beschwernis als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren,
Diese sündige Welt, wie Jesus es tat,
So anzunehmen, wie sie ist,
Nicht so, wie ich sie gern hätte,
Darauf zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
Wenn ich mich Deinem Willen hingebe,
Auf dass ich recht glücklich sein möge in diesem Leben
Und überglücklich mit Dir auf ewig im nächsten.
Amen.
Ich denke, dieses Vertrauen, Gelassenheit und Hingabefähigkeit ist wichtig, um diesem Terror Management zu entgehen.
Trotzdem bin ich immer noch ein ängstlicher Typ, was mein Körper mir durch Stress deutlich macht. Im Moment überdenke ich auch wieder meine Strategien gegen diese Ängste.
Schöne Erlebnisse sind nachhaltig und beruhigen. Auf die kommt es aber wohl nicht so an.
Momentan leben ich und mein in zwei Welten.
Während mein ständig mit Freunden zusammen sein und viel ausprobieren und erleben möchte, um schöne Erlebnisse zu haben und nichts zu verpassen,....sitze ich durch meine Krankheit gezwungenermaßen zurückgelassen Zuhause und kann nicht teilhaben. Die Lektinfreie Ernährung hat das Ganze leider noch verstärkt. Dabei ist uns geraten worden mehr gemeinsame schöne Erlebnisse zu sammeln.
Während Corona habe ich eine Lobpreis WhatsApp-Gruppe gegründet, die mir und Anderen Zuspruch und Gemeinschaft gibt. Diese besteht immer noch und ich bin sehr froh und dankbar dafür, daß ich so den Kontakt zur Außenwelt und Realität halten konnte.
Ich für meinen Teil, denke vor allem an die schönen Erinnerungen in der Vergangenheit und suche das Glück in den kleinen Dingen.... Z.B. habe ich mich heute dafür entschieden keine Sonntagsbrötchen für mich zu Backen, sondern diesen Brief zu schreiben. Denn Schreiben tut mir gut. Endlich wieder Zeit zum Schreiben! 😉
So habe ich auch durch das 12 Schritte Programm wieder erlernen können, glücklich zu sein.
Es ist so wichtig zu sehen, daß man sich entscheiden kann und man die Dinge noch beeinflussen kann. Das ist für mich Freiheit. Dafür muss ich kein neues Weltreich aufbauen. Aber nur mit einer Zukunft habe ich Pläne und Ziele.
Ich verpasse nur das Leben, wenn ich keine Zukunft mehr habe. Solange ich nicht aufgebe.....
Glücklich zu sein ist auch eine Entscheidung und kann man sich erarbeiten.
Genau das wird wohl auch ihr Webinar zum Glücklichsein anstreben.